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Pressemitteilung

Antrag von ÖDP-Marktgemeinderat Peter-Michael Schmalz

Antrag von ÖDP-Marktgemeinderat Peter-Michael Schmalz

Bezüglich des Neuanstriches in den Innenräumen der Grundschule Langquaid beantrage ich, dass auf die Verwendung der angedachten Latex-Farben aus gesundheitlichen Gründen verzichtet wird.

Begründung:

Bei der Anfertigung eines Anstriches von Innenräumlichkeiten (etwas modifizierte Sachlage im Außenbereich) ist aus gesundheitlicher Sicht und aus Gründen eines angenehmen Raumklimas insbesondere auf folgendes zu achten:

1. Der Übergang vom Putz zur Innenraumluft darf nicht durch Diffusionssperrenn verhindert oder stark gebremst werden. Ansonsten ist die Ausgleichsfunktion des Wandputzes bezüglich der Raumluftfeuchtigkeit entweder nicht mehr, oder nur noch sehr stark eingeschränkt vorhanden. Diffusionssperren (auch mit der Gefahr der Schimmelbildung) sind Dispersions- oder z. B. auch Latexfarben.

2. Die Farben sollten keine gesundheitlich bedenklichen Emissionen erzeugen. Latex-Farben emittieren jedoch Formaldehyd (offiziell als krebserregend anerkannter Stoff), weil Formaldehyd fester Bestandteil des Bindesmittels der Latex-Farben ist. Jetzt muss man nicht groß in Grenzwertdiskussionen einsteigen, ob nachweisbare Formaldehyd-Schäden bei Lehrern oder Schülern, in welche Intensität, Häufigkeit oder nach wieviel Jahren auftreten. Eine klare Regel, die auch hier gilt, ist: Jeder Schadstoff, der gar nicht ins Klassenzimmer eingebracht werden muss, sollte auch nicht eingebracht werden.

3. Aus gesundheitlicher und raumklimatischer Sicht am besten zu empfehlen sind Silikat-Farben (mineralische Farben) für den Innenbereich (bekanntes Produkt sind z. B. die Farben der Fa. Keim). Hier darf ich auch mal den Architekten Scheuerer loben, denn das hat er bereits von sich aus bei der Ganztagsbetreuung der Hauptschule berücksichtigt, bevor ich die Unterlagen zu Prüfung bekam.

4. Grundsätzlich gibt es für Farben verschiedene Einklassifizierungen. Zum Beispiel LF 2007 oder ELF 2010. LF = Lösemittelfrei, nur noch zugelassen ab 2007; ELF = Emissions- und Lösemittelfrei, nur noch zugelassen ab 2010. Letzere Farben sind, unschwer zu erkennen, die gesundheitlich besten. Und wie nicht anders zu erwarten, auch etwas teurer als die Glump-Farben. Auch gibt es unterschiedliche Zulassungen z. B. für den Innen- und Außenbereich.

5. Für stark beanspruchte Wandteile im Fußbereich sind spezielle Schutzmassnahmen möglich (Fußleisten aus Holz oder Kork, Regale platzieren usw.). Das ins Feld geführte Argument, dass Holzleisten ein Problem beim Brandschutz sein sollten, kann ich nicht nachvollziehen. Würde man dieser Logik folgen, dann müsste man auch alle Stühle und Tische aus der Schule aus Brandschutzgründen entfernen.

6. "Normale" Verschmutzungen können mit mehrmaligem Abwischen mit einem feuchten Tuch auch bei Silikatfarben entfernt werden. Nur wenn es ganz hartnäckige Verschmutzungen sein sollten, dann wären härtere Putzmaßnahmen nötig. Hinweis: Die aktuellen Silikatfarben erfüllen nach DIN ISO 13300 die Nass-Abriebsklasse 3.

7. Die Umwelt- und gesundheitsfreundlichen Silikatfarben haben darüber hinaus den Vorteil, dass sie nicht spiegeln (wie z.B. Latex-Farben). Gerade wenn die Sonne auf Wände in den Klassenzimmern scheint, können spiegelnde Farben im Unterricht durchaus störend sein.

Peter-Michael Schmalz
Referent für Umwelt-, Natur- und Verbraucherschutz Markt Langquaid

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